![](https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEgYJ7n3xLppQt9csg5LeG3Zi39rYcxzE-ubhT5WeRv-hDo5kum6_IRBQbXtb5bqebG1sFn9Z1Xx3ztchd9LV_SqwzFl4J-stMmULdqv1sdyuPl9DlYi3dDZOMBtEoklbL3kOsKDQ49n-24/s320/IMG_5976.JPG)
Wenn ich schon 3 Monate dabei bin,
schreibe ich auch mal Blog: Am Montagmorgen fahren wir nach Shute
Harbour, dort geht das Wassertaxi nach Hook Island ab. Weil wir
Füchse sind parken wir nicht auf dem teuren Parkplatz direkt am
Hafen, sondern oberhalb der Bucht, wo es um einiges billiger ist. Am
Pier ist Phil schon dabei, das Boot startklar zu machen. Er ist ein
lieber, aufgeregter Typ; das Boot ist klein und gelb, und nachdem wir
uns Schnorchel, Flossen und Stinger Suits (schützen vor tödlicher
Quallengefahr) ausgesucht haben und Phils Kumpel Dave angekommen ist,
geht’s los. Wir brausen ca. 50 Minuten mit den Wellen zu Hook
Island.
![](https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEhU8CPxqs1xN1AbrHL2U1f5s_l5fTWH_JaraLR5R8z8k3gWQIXUHcMwMruxyQbEJYxOXt2i4PPI-KX7Up4diTra_Qkd8_rVI_KdBSsvQ7b9yZenigMsDEJuyybXYgePxvGSvwEeMedDb7c/s320/IMG_5978.JPG)
Die Fahrt ist schon mal sehr schön, das Boot hüpft ab und
an lustig und die Sonne strahlt. Die Bucht, in der wir die nächsten
zwei Tage verbringen werden, heißt Maureen's Cove. Phil schmeißt
uns und die Campingsachen raus, düst davon und wir tapsen
robinsonmäßig den Strand hoch. Der ist nicht aus Sand, sondern aus
Korallen- und Muschelresten: schön zum Strandgut suchen, schlecht
zum drauf rumlungern. Wir sind die Einzigen auf dem kleinen
Campingareal. Dort gibt es Platz für ein paar Zelte, eine Sitzgruppe
unter einem riesigen Baum und ein Plumpsklo, gut bewacht von Erich,
der Riesenspinne. Sobald wir die Zelte aufgebaut und das (gut
sortierte) Campingzubehör begutachtet haben, pressen wir uns in die
Stinger Suits (nicht jeder von uns sieht darin so heiß aus wie
Tine...) und stürzen uns in die Fluten. Ich schnorchle zum ersten
Mal außerhalb des guten alten Suhler Ottilienbades und schlucke
einige Liter Salzwasser, weil ich immer mal wieder fasziniert das
Mäulchen aufreißen muss: wir schweben maximal einen Meter über den
Korallen, die sanft hin und her wiegen, tauchen durch Fischschwärme,
bestaunen Regenbogenfische und hören, wie diese an den Korallen
nagen.
![](https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEi-ew1JSPs7h54F3v9e40wlqFKUUa8gNUTkxzCi_9YE0VRhrawARyv8xy5T3CCdnOmuji6Mwl-awqOVHrL38AhbbrzxNsnCCaePNJp85f_5IcQGFcMLrVOhDCCBx6B43enM5EnCYytK1PQ/s320/IMG_5989.JPG)
Kurzum: HERRLICH! Nachdem die Dunkelheit wie immer sehr früh
hereingebrochen ist und wir gespeist haben, legen wir uns an den
Strand um Sterne zu gucken. Exe beeindruckt uns mit seinem
astronomischen Wissen und zeigt uns den Mars, Orion, die Milchstraße
und einen Spionagesatelliten. Ich sehe die ersten Sternschnuppen
meines Lebens (und wünsche mir Weltfrieden, also seht zu!) und fühle
mich die ganze Zeit, als würde mir jemand ins Herz pinkeln ob der
millionenfachen Schönheit. Der nächste Tag ist wettermäßig
perfekt: strahlender Sonnenschein und sehr heiß. Also tun wir das:
schnorcheln, unsere Astralkörper bräunen, lesen und Strandgut
sammeln. Des Nachmittags ankert eine Yacht mit 6 nervigen Kids
![](https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEhc939tlLqRxFkhGuDazL9OXe9Ak3Rx1bzk9-TsOv6UZdBG4j-YTAxTfVvnqWgWukplv71fpqkZJs63NqB6dSmTONgGYoaEyz_hc5cwcx0bwVXShgWWDOeo-ON4cuWlWkhEH9oAaxyrckU/s320/IMG_6010.JPG)
in der
Bucht über die wir uns ein bisschen ärgern müssen, weil sie die
Idylle durch Grunzlaute zerstören und -trotz nationalparkweiten
Verbots- rumzündeln wollen. Tine spricht ein Machtwort, sie zeigen
sich beeindruckt und verschwinden aufs nächste Strandstück. Diese
Nacht ist ein bisschen bewölkter, also weniger Sterne, dafür mehr
alte Geschichten (z.B. warum Exe damals eine Schlager Süßtafel an
Evi Busch abgeben musste). Später in den Zelten fürchten wir uns
noch ein bisschen vor den lauten Geräuschen, stellen dann aber fest,
dass es nur Vögel sind, die sich ein bisschen aufplustern. Fun Fact:
Wir sehen hier massig abgefahrene Vögel (z.B. Kakadus), die zwar
schön aussehen, aber meistens Geräusche von sich geben, die sich
anhören, als
![](https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEhdk43vKOa94HCmBoQpT8UDqm9XRv1Yl493ksjBYUSF_rzGqkttTWuYxMwVV1WCVvmGIHNxXmKE-01F0MTqFV8yXi4BofPRnAxktpb_LQJG0Wt75MSkaNz0B1q74ar9wYRWEVkzDEnzhGQ/s320/IMG_6020.JPG)
würde ein Säugling verenden. Da wir am nächsten Tag
erst nachmittags vom Inselabenteuer wiederkehren, entschließen wir
uns für eine weitere Nacht auf dem Flametree Campground in Airlie
Beach, um uns die Salzkruste abzumeißeln und den Mückenstich-Sieger
zu küren (Tine gewinnt nach Anzahl, Exes sind dafür am dicksten
angeschwollen). Fröhlich und salzfrei machen wir uns am nächsten
Morgen auf Richtung Eungella Nationalpark. Dort soll man die seltenen
Schnabeltiere noch in freier Wildbahn sehen können und einen tollen
Panoramablick von den Bergspitzen ins Tal haben. Auf dem Weg dorthin
knacken wir unter lautem Gejohle die 2000 km Marke. Unser erster Halt
ist die Fitch Hatton Gorge. Erst plaudern wir noch mit einem
![](https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEjoUfMZzawSDFt0Spz71-ik64wf4dKL9SJrHSR1DpgWF5gA-uz1AbXpHGH71Po4hy5aOxHwhRQPoX4ig5tncUqoipicWNs970i087ZoKZUPTGeVShtz2fMzLhU7a6qW15WZoMYGqV4zAFc/s320/IMG_6034.JPG)
netten
Aussie, dann fängt es plötzlich an, schlimmstmöglich zu regnen.
Darum keine Gorge und keine Schnabeltiere, sondern wieder ins Auto
und gleich zum Lookout auf den Bergen fahren. Tine bewältigt ihren
ersten 12%igen Serpentinenanstieg bravourös, oben angekommen sehen
wir jedoch -natürlich- nur die halbe Aussicht, da Nebel im Tal
hängt. Klasse. Also alle nochmal Pipi und dann weitergefahren. Auf
dem Weg nach unten feiern wir dann heimlich unsere
Konfirmandenblasen, denn kurz vor uns ist plötzlich ein nicht
sonderlich kleiner Baum mitten über die Straße gekracht. Exe
krempelt sofort die Ärmel hoch, aber da offenbar auf jedem
Aussiegrundstück ein Bagger rumsteht, kommen die ihm zuvor, also
belässt er es beim wichtig gucken und
![](https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEg5GvgQo69dNeze2uPAr5JoHh_Ea4JGr6vaaJ5_f3nr8rKOwQ-WTYJ5OzaXOLylhfLmVbRjAtS1OXkOYgnYI2fy2qFXskzHpv64gRxZcyw00PQ-zeKrYk10QOJT3J076jUaK17WPhegq-U/s320/IMG_6068.JPG)
Ästchen aufsammeln. Das
Wetter bleibt bescheiden, darum entschließen wir uns, Strecke zu
machen. Bei Einbruch der Dunkelheit erreichen wir St. Lawrence mit
unserem ersten kostenlosen Campingplatz. Vor Freude fährt Tine den
Van im Matsch fest. Unter fachkundiger Anleitung zwei älterer Frauen
mit Hund und Mick, der mit dem Fahrrad die Küste hochfährt, befreit
Exe den Karren. Der parkt jetzt aber in einer solchen Schräglage,
dass Tine und ich uns ein bisschen davor fürchten, dass er des
nachts umkippt. Als ich also später in meine Koje unterm Dach
krieche, die ca. 50cm Liegehöhe hat und in der ich mich immer so ein
bisschen wie die Fritzel-Tochter fühle, presse ich mich eifrig an
den linken Rand. Nichts fällt um und der kommende Morgen ist sonnig
und
![](https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEhHkkrySMhPlmykZtDZhbuBMNZ6Cwu_y_CKRyLJt47vVYHkAQPIALFBKrjOHPiO3dtRpSTHSc539hNShOK2afnnJmsbxQnfHdXjJZ7_HpNoj8j3MoM1fnx-DoEu4tW0eHmi9zfmtYpDLcs/s320/IMG_6098.JPG)
beschert und etwas Schönes: auf der weiten Ebene vor dem
Campground hüpfen und kloppen sich ein Haufen Kängurus und
veranlassen uns damit zu einigen Ohs und Ahs. Nachdem ein Mann mit
Hund die Kängurus verjagt hat, isst Exe noch schnell 3 Bananen (die
mussten weg!) und wir machen uns wieder auf den Weg. Wir unterbrechen
unsere Fahrt heute nur in Rockhampton um zu tanken und einzukaufen.
Weil er qualmt wie ein Schlot muss Exe hier zum ersten Mal
australischen Tabak kaufen: 50 Gramm für 28 Dollar. Besonders schön:
hier wird das mit den Warnhinweisen so ernst genommen, dass der
Markenname nur in Schriftgröße 10 auf der Packung steht, den Rest
nimmt das Foto eines widerlichen Gangrene-Fußes ein. Köstlich. Wir
fahren weiter
![](https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEiI1E6I-y-PJTc2wVqVrn2umrWhQjwoGWlDn2DvYfx1idmGe84trpldgFg32KB116Mgvm_4IMfAbMEdzHSMc9HhOdcfVxr0unpdfmJ_a4Ign20CAe_6K-ZeOVcwa2hkY7-KcGk_IV_a-bE/s320/IMG_6104.JPG)
bis Agnes Water, einem kleinen Kaff an der Küste mit
einem sehr schönen Campground von dem aus man runter an den Strand
steigen kann. Auf der heutigen Fahrt haben wir übrigens die Tropen
verlassen und die Subtropen erreicht. Das merke ich daran, dass ich
nachts zum ersten Mal friere. Tags darauf geht es weiter nach
Bundaberg. Dort gönnen wir uns eine geführte Tour durch die
Bundaberg-Rum-Distillerie, schmachten Suzanna, unsere schöne
Führerin an und dürfen am Ende in der Bar zweimal Rum verkosten.
Wir haben alle nur 3 Kekse gefrühstückt und weil Tine fährt,
übernehmen Exe und ich die Hälfte ihrer Drinks: danach sind wir rum
(haha!). Wir fahren noch bis Hervey Bay, dem Tor zu Fraser Island und
entschließen uns, mal wieder einen
![](https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEhVkeQrkEa6ev_HTSQGwj_HnzVD-aF4Vu8-vVxu3Sl9Ff2Pyqz0dHC9fcoQNsyHXa_jlJ_A7jN865IO0I1YdQ-rpT6Lr6YutDbFzPyDvuzdK8CZ41378Q_BYWtKVWXyGVQEe1wUUVcGeeQ/s320/IMG_6107.JPG)
Offday einzulegen. Dieser ist
heute. Gleich checken wir die Strandpromenade aus bevor ich mich mit
den Klatschzeitungen aus dem Recreation Room auf die Couch verziehe
und ein bisschen um Angelina Jolies Brüste trauere.
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