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Das Tolle an unserer kleinen Weltreise
ist, dass wir selten lange Strecken zu fliegen haben und so landen wir schon nach 3 ½ Stunden Flug (5 ½ Stunden mit Zeitverschiebung)
gegen Abend in Auckland. Wir haben uns gut auf die Einreise nach
Neuseeland vorbereitet, unsere Schuhe gesäubert, auf die Einfuhr von
Lebensmitteln, Pflanzen sowie toten oder lebenden Tieren v
erzichtet
und stehen nach kurzer Befragung und Musterung vor dem
Flughafengelände und werden kurze Zeit später von Laurel, der
Besitzerin des Motels eingesammelt, in dem wir die erste Nacht in
Neuseeland verbringen werden. Dort angekommen nehmen wir auch gleich
den nächsten Shuttle-Service wahr und lassen uns von einem
freundlichen Inder ins nahe gelegene
ebenfalls indische Restaurant
karren. Mit uns fährt John, ein Australier, der seinen Anschlussflug
in den Skiurlaub verpasst hat und seinen Abend wohl oder übel mit
uns verbringen muss. Es wird lecker gespeist und John erzählt uns
etwas überrascht ob unserer Unwissenheit vom sogenannten „Drop
Bear“ dem bösen Cousin des Koalas, der sich auf hinterlistige
Übergriffe auf „Koalas in Astgabeln suchende“ Menschen
spezialisiert hat. Nach kurzem Gelächter geht’s wieder ab ins
Motel und der Abend endet unspektakulär in unserem saunawarmen
Zimmer. Der kommende Tag bringt Sonnenschein und ein neues Auto, was
uns die nächsten Wochen durch Neuseeland kutschieren wird. Molly von
der Autovermietung kümmert sich ganz rührend um uns und wir sind
ganz aus
dem Häuschen, denn unser neues Zuhause hat einen kleinen
Heizlüfter, den wir in Australien an der ein oder anderen Stelle
vermisst haben. Ein portables Klo ist auch mit an Bord, vom Gebrauch
werden wir wohl absehen, wer will schon über Scheiße schlafen.
Unsere erste Station ist Orewa, ein Örtchen nur wenige Kilometer von
Auckland entfernt. Wir kosten das erste neuseeländische Bier,
richten unser neues Zuhause ein und checken die Umgebung aus. Am
Abend lernen wir noch Kaare und Fabian kennen, zwei Deutsche, die auf
die Ankunft deutscher Abiturienten warten, da sie verzweifelt
versuchen ihr Auto zu verkaufen. Über kurvige Straßen, saftige
Wiesen und sehr an das Auenland erinnernde Landschaften bahnen wir
uns tagsdrauf den Weg nach Norden, statten der kleinen Industriestadt
Whangerei inklusive ihres semispektakulären Wasserfalls einen kurzen
Besuch ab und pausieren an einem der vielen schönen Strände im
Nordosten der Insel. Auf einer kurzen Küstenwanderung treffen wir
drei Jugendliche Kiwis, die keine Mühen gescheut haben ein ruhiges
Plätzchen zu suchen um dem Marihuanakonsum nachzugehen. Etwas
überrascht
ob unserer Anwesenheit an dem abgelegenen Ort bieten sie
uns sofort an von ihrem Kraut zu kosten, was dankend abgelehnt wird.
Nach kurzer Übernachtungspause (wir haben ganze 9 Tage Zeit um die
Nordinsel Neuseelands zu erschließen) an der Bay of Islands geht es
im strömenden Regen weiter Richtung Norden zum Cape Reinga. Dort
treffen der Pazifische Ozean und die Tasmanische See aufeinander,
gleichzeitig ist es auch der nördlichste (zumindest offiziell) und
ein wirklich schöner Punkt Neuseelands. Für die Maori ist Cape Reinga ein besonderer Ort, denn hier starten die Seelen der Toten
ihren Weg nach Hawaiki (das mythische Herkunftsland der Maori). Am
Abend setzen wir mit der Fähre nach Rawene über und parken uns auf
dem von zwei Schweizer Mädels geführten Campingplatz in dessen
Campküche Exi wohl die beste Erbsensuppe seines Lebens zubereitet.
Der kommende Tag führt uns in den Waipoua Forest, einen der wenigen
verbliebenen Kauriwälder Neuseelands (Die weißen Siedler haben es
geschafft, den Bestand innerhalb weniger Jahre fast vollständig zu
dezimieren). Kauris sind riesige, beeindruckende Bäume, die laut
Sophies Reiseführer selbst den stärksten Mann ganz schön klein und
schwach aussehen lassen. Um einen guten Ausblick auf die endlosen
Küsten werfen zu können, quälen wir uns (mit wir meine ich mich)
zur Feier des Tages noch zum Maunganui Bluff hinauf, werden mit einem
beeindruckenden Blick auf den endlosen Küstenstreifen belohnt und
landen am Abend wieder in Orewa. Auckland erwartet uns am Morgen mit
strahlendem Sonnenschein und wir beschließen die Stadt zu Fuß zu
entdecken. Der Weg führt uns über einen (nicht mehr aktiven) Vulkan
mit bester Aussicht auf die Stadt, durch einen riesigen Stadtpark zum
Skytower, dem höchsten Gebäude Aucklands. Am Hafen schauen wir uns
ein paar Bonzenyachten an und beschließen noch ins „hippe“
Viertel Ponsonby zu wandern um uns mit ein paar Bierchen zu stärken.
Nach über 20km Fußweg geht’s
mit dem Bus und erneutem
Kneipenabstecher wieder zurück zum Campingplatz. Im wahrsten Sinne
des Wortes wärmstens empfohlen wurde uns der Hot Water Beach auf der
Coromandel Halbinsel. Auch wenn es in Neuseeland wärmer ist als
gedacht, kommt uns eine natürliche Badewanne ganz gelegen und so
fahren wir entlang der Küste durch atemberaubende Landschaften nach
Hot Water Beach nicht aber ohne vorher in einem der vielen Cafés am
Wegesrand zu halten um uns omamäßig bei Kaffee und Kuchen die Sonne
auf den Leib scheinen zu lassen. Angekommen am Caravanpark werden wir
sofort mit Schaufeln ausgestattet und graben uns wenig später unser
eigenes Loch am Strand. Bald ist unser Werk vollendet und wir können
unsere Astralkörper
in unserem wunderbar heißen Spa ablegen.
Unbezahlbar. Beeindruckt von der hier herrschenden thermalen
Aktivität zieht es uns weiter nach Rotorua, einem kleinen Örtchen
an einem See, der nicht besonders viel zu bieten hat, aber bekannt
für seine dampfenden und teils stinkenden Thermalfelder ist. Wir
glotzen uns also ein paar blubbernde Schlammlöcher an und landen
gegen Abend schließlich in Taupo, idyllisch gelegen am gleichnamigen
See und ganz in der Nähe der höchsten Vulkane Neuseelands, die wir
uns am kommenden Tag mal ganz aus der Nähe anschauen wollen. Voller
Erwartungen
fahren wir zum Mount Tongariro und zum Mount Ngauruhoe,
besser bekannt als der Schicksalsberg aus dem Herrn der Ringe, in den
Frodo den Ring der Macht neinjepfeffert hat. Der perfekte Ausblick
auf die Vulkane bleibt uns leider verborgen, denn dicke Wolken
versperren uns frecherweise die Sicht. Aus Trotz fahren wir noch ein
Stück ins Skigebiet des dritten im Bunde, Mount Ruapehu (mit 2797m
der höchste Vulkan Neuseelands), dessen Gipfel wir dadurch kurz zu
sehen bekommen. Wir trösten uns mit Kaffee und Kuchen in Taumarunui
einem kleinen aber bedeutungsvollen Städtchen, denn hier sind nicht
nur drei verschiedene Maoristämme angesiedelt, auch das
umgrenzende
Land ist das einzige Neuseelands, welches nie aus Maorihänden
gegeben wurde. Sophie siehtihren ersten Maorigruß (liebevolles
Nasenaneinanderpressen) und weiter geht es durch grünes Auenland auf
dem Forgotten World Highway Richtung Westküste. Wir passieren die
freie RepublikWhangamomona,
in der wir uns eigentlich als Einwohner registrieren lassen wollten.
Das ansässige Hotel mit Pub und Bürgeramt ist leider geschlossen
und so bleibt Berlin wohl unser einziger derzeitiger Wohnsitz. Am
Abend erreichen wir New Plymouth am Fuße des (selbstverständlich in
Wolken verhüllten) Mount Taranaki, bleiben eine Nacht und machen uns
am Morgen, nach dem Umrunden des Mount Taranaki auf den Weg nach
Wellington. Dort erwartet uns Peter Jackson und Papa Schmidt, Exis
ehemaliger Kommilitone, der uns lieberweise für ein paar Nächte
Obdach gewährt.
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